"Von allem a weng was!"
Es ist ja bekannt, dass man vor allem Gerüche und Geschmackserlebnisse mit Erfahrungen vornehmlich aus der Kindheit verbindet. Wer in frühen Jahren Hausschlachtungen miterlebt hat, wird sich beim Geruch der dampfenden Kesselbrühe, in der Sauköpfe, Innereien, Blut- und Leberwürste sieden, sofort in diese Zeit zurückversetzt fühlen.
Nicht anders erging es allen der zahlreichen Teilnehmer beim diesjährigen Saukopfessen des GZV Oettingen u.U., das schon seit vielen Jahren seinen festen Platz im Jahreskalender hat.
WIe gewohnt war alles vom Vorsitzenden Rainer Hertle und seiner Familie ausgezeichnet vorbereitet, so dass sich das bewährte un mit den Abläufen bestens vertraute Team bereits am Nachmittag daran machen konnte, die Kessel anzuheizen und zu bestücken. Während Erich Kritsch und Gerhard Enzelberger für die Kessel verantwortlich zeichneten, stellten Rainer Hertle und Thomas Hertle Tische und Bänke für die Gäste bereit und Günther Schmalisch bearbeitete das Gemüse für den besonderen Geschmack der Kesselbrühe.
Wenn die Kessel bestückt sind, ist bei einer Hausschlachtung der Zeitpunkt für ein deftiges Keckbrot gekommen. Auch diese Tradition wird beim Saukopfessen des GZV Oettingen beibehalten. Während der Duft der Kesselbrühe die Nasen umwehte, verzückte ein oder mehrere Keckbrote mit reichlich Zwiebel und Knoblauch die Geschmacksnerven der Vorbereitungsmannschaft aufs Vortrefflichste und so manche Erinnerungen aus vergangenen Zeiten wurden geweckt und ausgetauscht.
Pünktlich um 18.00 Uhr war alles bereit und die zahlreichen Besucher, unter ihnen auch Stadtrat Klaus Winter, konnten sich mit den Köstlichkeiten aus den Kesseln kulinarisch verwöhnen lassen. An der Ausgabestelle gingen Erich Kritsch und Günther Schmalisch natürlich auf alle individuelle Wünsche ein. Ob Rüssele - für echte Kenner - oder doch lieber ein Stück Bauch mit einer Leberwurst kombiniert, oder vornehmlich Herz, Niere, Zunge und Leber, was immer gewünscht wurde kam auf die Teller. Wer sich nichts entgehen lassen wollte, bestellte sich einfach "von allem a weng was!"
Natürlich konnte man auch nachfassen so oft man wollte, es war genug für alle da.
Mit kühlen Getränken und gepflegter Unterhaltung an den TIschen wurde es ein gelungener Abend, der mit einem Kuchenbüffet der Züchterfrauen, das jeder Konditorei zur Ehre gereicht hätte, und einer Tasse Kaffee einen wunderbaren Abschluss fand und schon die Vrofreude auf die duftenden Kessel und ihren köstlichen Inhalt im kommenden weckte.