Geflügelzuchtverein Oettingen und Umgebung        

Geflügelzucht - Natur pur und wirklich das "Gelbe vom Ei"

 

Fasane

Goldfasan

Der Goldfasan ist eine Hühnervogelart aus der Familie der Fasanenartigen. Der Hahn dieser Art gehört mit seiner goldgelben Haube und dem ebenso gefärbten Bürzel, der intensiv roten Unterseite und den grün und blau schimmernden Partien an Rücken und Flügeln zu den farbenprächtigsten Fasanen. Die Henne ist überwiegend beigebraun und schwarz gebändert. Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt im mittleren China, wo der Goldfasan subtropische Bergdschungel bis in 2500 m Höhe bewohnt. Eingebürgerte Populationen gibt es in Großbritannien. Die Körperlänge des Hahns beträgt etwa 100 cm, davon entfallen etwa 77–79 cm auf den Schwanz. Die Flügellänge liegt zwischen 190 und 200 mm, das Gewicht zwischen 700 und 800 g. Die Henne wird etwa 60 cm lang, der Schwanz misst 35–37 cm. Die Flügellänge beträgt 165–180 mm, das Gewicht etwa 700 g. Der laute, rau metallische Revierruf des Hahnes  wird mit dem Wetzen einer Sense verglichen. Er wird ein- oder zweisilbig in kurzen Abständen vorgetragen und trägt sehr weit. Der Erregungsruf beider Geschlechter ist ein einfaches oder gereihtes pwii oder pwitt, das je nach Situation in Tonhöhe, Intensität und Härte variieren kann. Der Drohlaut ist hoch wimmernd, der Kontaktruf des Hahnes ein an das Perlhuhn erinnerndes, weiches Glucksen. Bei Bodenfeinden stößt die Henne ein glucksendes tluck tluck aus und bei Luftfeinden ein leises, weiches Miauen. Der Angst- und Alarmruf ist ein schrilles iiiihhh. Neben zischenden und quiekenden Lauten, die bei der Balz zu hören sind, äußert der Hahn beim Balzfüttern ein weiches, haushuhnähnliches oor oor als Lockruf. Im alten China kennzeichnete der Goldfasan als Insignie eine Kaiserin und bei den Zivilbeamten bezeichnete er als Abzeichen eine bestimmte Rangstufe. Allgemein galt der Fasan als Symbol für Wohlstand, Glück und Schönheit.
Die weitverbreiteste Möglichkeit der Haltung des Goldfasans ist wohl die Volierenhaltung. Dazu baut man dem Goldfasan eine Voliere, die nach obengeschlossen ist. Tipps zum Stanort und dem Volienrenbau finden Sie hier. In einer solchen Voliere kann der Goldfasan mit zwei bis drei Hennen das ganze Jahr über gehalten werden. Hat der Goldfasan in der Voliere eine geschützte und windstille Stelle, veträgt er auch die kalten Wintertemperaturen in Deutschland. Eine andere Form der Haltung ist für alle Goldfasanhalter, die keine Voliere bauen wollen oder können. Man kann den Goldfasan auch sehr gut mit anderen Hühnerarten in einem nach oben offenen Freilauf halten. Es muss lediglich darauf geachtet werden, dass der Goldfasan nicht davonfliegt. Wie man dies am besten macht, und was man sonst noch beachten sollte kann man hier nachlesen.

Züchter: Theo Link und Carolin Sens

 

Königsfasan

Königsfasane bewohnen bewaldete Gebirge Nord- und Mittel- Chinas in Höhenlagen zwischen 300 und 2000 Metern. Die Bestandszahlen sind stark rückläufig, da das Verbreitungsgebiet durch umfangreiche Abholzungen sehr stark zergliedert wurde. Derzeit wird von einer freilebenden Population von etwa 5000 Individuenausgegangen.
Eine weitere Bedrohung ist die − heute illegale − Jagd. Früher stellte man dem Königsfasan u.a. nach, um seine Federn für Kostüme in der Pekingoper zu nutzen.Die IUCN listet den Königsfasan auf der Roten Liste gefährdeter Arten als „vulnerable“ (gefährdet).
Die Hähne haben äußerst lange Schwanzfedern von bis zu 160 cm. Damit erreichen sie eine Gesamtlänge von über zwei Metern und werden ca. 1500 Gramm schwer. Die Hennen bleiben mit einer Länge von ca. 75 cm (40−45 cm Schwanzlänge) und einem Gewicht von ca. 950 Gramm deutlich kleiner und leichter. Die Färbung des Gefieders ist, wie bei den meisten Fasanen, bei den Geschlechtern sehr verschieden. Der Hahn hat intensiv gold-zimtbraune Federn mit einem schwarzen Saum, so dass ein schuppenförmiges Muster erzeugt wird. Der Kopf ist weiß mit einer schwarzen Gesichtsmaske. Die langen Schwanzfedern sind weißgrau mit einer dunklen Querbänderung. Die Hennen sind deutlich unscheinbarer gefärbt. Ihr Gefieder ist graubraun bis rotbraun mit schwarzen Schaftflecken.
Wie fast alle Hühnervögel leben die Königsfasane in Polygynie, d.h. das Männchen paart sich mit mehreren Weibchen, während diese sich nur mit dem einen Männchen paaren. Zur Brutzeit im April und Mai besetzt der Hahn ein Revier mit mehreren Hennen. Das Gelege mit 7 bis 15 Eiern wird 24 oder 25 Tage bebrütet. Die Küken sind untereinander außerordentlich unverträglich und beginnen bereits im Alter von einer Woche miteinander zu kämpfen. Junge Hähne ähneln in ihrem Gefieder zunächst dem des Weibchens. Im Herbst des ersten Lebensjahres mausern die Jungvögel dann ins Alterskleid.
Königsfasane ernähren sich hauptsächlich von Samen, Wurzeln, Früchten,Schösslingen und Insekten. Im Winter finden sie sich oft zu kleineren Gruppen zusammen, die im Frühjahr wieder aufgelöst werden.
Aufgrund ihrer Wetterfestigkeit, Schönheit und Genügsamkeit werden Königsfasane seit Ende des 19. Jahrhunderts vielfach in Menschenobhut gehalten und vor allem für Jäger und Sportschützen gezüchtet. Der Versuch, sie in Europa und den USA einzubürgern, ist aber nur begrenzt gelungen. In Nord- und Zentralfrankreich, in Tschechien und auf Hawaii gibt es derzeit noch größere Vorkommen.
Der wissenschaftliche Name − Syrmaticus reevesii − wurde zu Ehren des britischen Naturforschers John Reeves vergeben, der 1831 den ersten lebenden Hahn nach Europa (England) brachte. Die Welterstzucht des Königsfasans gelang 1867 im Londoner Zoo.

Züchter: Theo Link

 

Satyrtragopan

Der Satyrtragopan lebt in den regenreichen Wäldern in Höhen zwischen 1800 und 3900 m in Indien, Nepal, Sikkim, Bhutan, Südchina und Tibet.
Er ernährt sich überwiegend von pflanzlichen Stoffen. Er frisst Gräser, Blätter, Beeren und Insekten.
Die Brutzeit ist im Mai und Juni. Die Tiere bauen ihr Nest am Boden oder auf Bäumen. Die Weibchen legen 4 bis 8 Eier. Die Dauer der Brutzeit beträgt 28 Tage. Männchen
und Weibchen unterscheiden sich deutlich in der Größe und der Gefiederfärbung. Der Hahn ist prächtig gefärbt und erreicht eine Länge von 67 bis 72 cm. Er hat einen schwarzen Kopf und einen blauen Kehllatz. Die Unterseite und der Kropf sind rot mit kleinen weißen Flecken. Das braun-beige getupfte Weibchen erreicht eine Länge von rund 58 cm. Die männlichen Tiere wiegen zwischen 1,5 bis 2 kg. Die Weibchen zwischen 1 bis 1,5 kg.
Der Satyrtragopan wird in der Roten Liste der IUCN geführt.
Die Ernährung von Tragopanen ist etwas heikel, da gerade Satyrtragopane leicht durch die Gabe von Körnerfutter verfetten und an Leberschäden sterben können. Eine ausgewogene Ernährung wird optimal durch ganzjährige Verabreichung von eiweißarmen Pelletfutter, zusätzlich ergänzt durch Grünfutter und Obst, erreicht. Gerade bei Satytragopanen muss Grünfutter aber zerkleinert werden, da sich längere Grashalme beispielsweise im Kropf zu einem Knäuel verbinden und das Tier hierdurch Schaden nehmen kann.


Züchter: Theo Link

 

Temmincktragopan

Der Temmincktragopan  ist in Südostasien beheimatet, wo er Mischwälder mit Bambus in Höhen zwischen 2500 und 3600 m bewohnt. Die Art ist in entsprechenden Habitaten relativ häufig und nicht bedroht. Sie hat von allen Tragopanen das größte Verbreitungsgebiet. Dieses grenzt im Osten und Norden an das des nahe verwandten Satyrtragopans. Der Temmincktragopan ist der am häufigsten in Volieren gehaltene Tragopan. Dies dürfte sicher auch durch die leichte Vermehrung dieser Tiere bedingt sein. Farblich stellt diese Unterart wohl die schönste Variante aller Tragopane dar.
Der Hahn des Temmincktragopans erreicht eine Körperlänge von 64 cm, wovon 18–23 cm auf den relativ kurzen Schwanz entfallen. Die Flügellänge liegt zwischen 210 und 265 mm, das Gewicht zwischen 980 und 1600 g. Die Henne ist mit 58 cm Körper- und 15–18 cm Schwanzlänge sowie einem Gewicht von 970–1100 g kleiner und leichter. Die Flügellänge liegt zwischen 202 und 225 mm.
Zur Brutzeit ist vom Hahn ein unheimlicher, da teils etwas menschenähnlicher, klagender Laut, der in sich steigernden Reihen vorgetragen wird, zu vernehmen. Zunächst handelt es sich bei den einzelnen Rufen um ein dumpfes woh, später verändert sich dieses zu einem lauten, langgezogenen und fast quäkenden waaaohh. Darauf folgt oft eine dumpfe, raue Reihe aus kurzen woah-Lauten.
Der Temmincktragopan besiedelt Wälder mit gut ausgeprägtem Unterwuchs. In China kommt er vor allem in Bambus- und Rhododendronbeständen innerhalb von immergrünen Laub- und Mischwäldern vor, die sich vor allem aus Mehlbeeren und Schneeball zusammensetzen. Die Höhenverbreitung liegt im Sommer in Lagen um 3600 m, im Winter um 2000 m.
Man trifft den Temmincktragopan meist einzeln oder in Paaren an. Die Nacht verbringt er ruhend auf Bäumen, tagsüber sucht er am Boden nach Nahrung. Diese besteht aus Blüten, Blättern, Bambussprossen, Beeren und Insekten. Im Frühwinter werden vorwiegend Beeren wie Mehlbeere und Schneeball, später auch Gräser und Farne gefressen, die von der Schneedecke freigegraben werden.
Die Art lebt vermutlich monogam, genauere Untersuchungen zum Paarungsverhalten fehlen aber. Wie bei allen Tragopanen werden bei der Balz die im Ohrbereich gelegenen „Hörner“ erigiert und der farbenprächtige Kehllappen – zu mehrfacher Länge erweitert – präsentiert. Das Nest steht bis zu 8 m hoch in Bäumen. Es wird aus Zweigen und trockenen Blättern errichtet und mit Federn ausgekleidet. Das Gelege aus 3–5 auf beigem Grund braun gesprenkelten Eiern wird vom Weibchen zwischen 26 und 28 Tage lang bebrütet.
In der Haltung ist der Temmincktragopan der des Satyrtragopans sehr ähnlich. Allerdings nimmt der Temmincktragopan  kaum Grünfutter zu sich, er frisst vor allem Obst. Ansonsten ist er auch in der Ernährung mit dem Satyrtragopan vergleichbar.
Der Gesamtbestand wird auf über 100.000 Individuen geschätzt und die Art von der IUCN als nicht gefährdet  angesehen. Wenn die Art auch als weit verbreitet und stellenweise häufig beschrieben wird, ist der Bestandstrend doch durch zunehmende Fragmentierung der Lebensräume und vor allem die Beseitigung von Unterholz durch Waldbeweidung und Feuerholznutzung negativ.

Züchter: Theo Link

 Ziertauben  

Brillentäubchen
Das Brillentäubchen  ist eine Art der Taubenvögel, die zur Unterfamilie der Amerikansichen Kleintauben gerechnet wird. Die Art kommt ausschließlich in Südamerika vor. Im deutschen Sprachgebrauch trägt die Brillentaube einen ähnlich klingenden Namen. Diese Art gehört jedoch zur Gattung der Turteltauben.
Das Brillentäubchen erreicht eine Körperlänge von 16 bis 17 Zentimetern. Die Art liegt in ihrer Körpergröße damit zwischen der einer Diamanttaube und der einer Lachtaube. Die Körpergestalt des Brillentäubchens ist gedrungen, der Schwanz ist kurz. Das Gefieder der Brillentäubchen ist überwiegend graubraun. Die Federn der Armschwingen und Flügeldecken sind dunkler mit hellgrauen bis gelblich-braunen Enden, so dass die Flügel stark getupft erscheinen. Die hellgraue Brust ist beim Männchen rosa überhaucht. Bei Weibchen fehlt dagegen dieser Rosaton oder ist nicht so ausgeprägt. Auffälligstes Merkmal der Brillentaube ist der leuchtend gelbe Augenring, der von einem weiteren, aber deutlich schmäleren und schwarzen Augenring umgeben ist. Der Schnabel ist dunkel. Die Iris ist hellbraun. Das Brillentäubchen ist ein Standvogel. Die Art unternimmt jedoch täglich größere Höhenwanderungen, wenn sie zwischen ihren Ruheplätzen und ihren Nahrungsgründen umherziehen. Die Art ist nicht sehr scheu, jedoch sehr unauffällig. Die Nahrung wird fast ausschließlich auf dem Boden gesucht. Aufgescheuchte Brillentäubchen fliegen mit lautem Flügelklatschen auf. Brillentäubchen wurden erstmals im Jahre 1939 nach Europa gebracht. Die Welterstzucht dieser Art gelang 1960 in den Vereinigten Staaten. Die europäische Erstzucht gelang 1970 in Frankreich. Brillentäubchen benötigen speziell eingerichtete Volieren, da sie sich auf Zweigen nur schlecht festhalten können. Volieren zur Haltung benötigen große Steine, Baumstämme, Sitzbretter und armdicke Äste.
Züchter: Andreas Fuchs

 

Felsentaube

Die Felsentaube ist die alleinige Stammform der Haustaube und damit auch der Stadttaube. Diese domestizierte und verwilderte Form zählt zu den erfolgreichsten Vögeln der Erde und ist mittlerweile, von der Arktis und Antarktis abgesehen, weltweit verbreitet. Die Wildform ist dagegen auf Eurasien und Afrika beschränkt. Die Felsentaube ist etwa 33 Zentimeter lang, ihre Flügelspannweite beträgt etwa 63 Zentimeter und sie wird etwa 330 Gramm schwer. Die Geschlechter sehen gleich aus: Kopf, Hals, Brust und Rücken sind blaugrau mit bei den Männchen ausgeprägterer, glänzend gelblich, grünlich und rötlich-violett schimmernder Färbung den Nacken entlang und an den Schwingen.
Die Felsentaube lebt ganzjährig im gesamten Mittelmeerraum, im Osten bis zum Kaspischen Meer sowie in Schottland, Irland, auf den Shetland- und Färöer-Inseln.
Der natürliche Lebensraum der Felsentauben sind Felsklippen an der Meeresküste, im Landesinneren auch in Berggebieten. Ihr Lebensraum muss Felshöhlen und Felsspalten als Nistgelegenheit bieten. In Afrika bewohnt sie sogar unterirdische Brunnen. Zur Nahrungssuche sucht sie Kulturland, offenes Gelände und Brachland auf. Felsentauben ernähren sich von Getreidesamen, Eicheln und Samen von Koniferen , Knospen, Beeren und vereinzelt auch von Schnecken, Insekten und Würmern.
Die Brutdauer beträgt 17 Tage. Die Jungvögel sind nach 4 Wochen flügge.
Die Felsentaube ist ein Standvogel, sie bleibt also ganzjährig in ihrem Brutgebiet.
Züchter: Fabian Kilger (Jugend)

 

Grünflügeltaube

Die Grünflügeltaube, auch Glanzkäfertaube oder Emeraldtaube genannt, ist eine Art der Taubenvögel. Ihr Verbreitungsgebiet ist Australasien. Sie kommt in mehreren Unterarten in diesem großen Verbreitungsgebiet vor. Grünflügeltauben haben einen kompakten Körperbau, erreichen eine Körperlänge von bis zu 26 Zentimetern und wiegen zwischen 80 und 100 Gramm. Auffallendes und namensgebendes Merkmal ist bei dieser Gattung die Färbung der Flügel. Die Grünflügeltaube hat smaragdgrüne Flügel, die bei vielen Individuen kupfer- oder bronzefarben schillern. Bei der Braunrücken-Grünflügeltaube sind die Flügeldecken smaragd- bis bronzegrün. Das deutliche größere Verbreitungsgebiet der beiden Arten hat die Grünflügeltaube, die in mehreren Unterarten in großen Teilen Südostasiens sowie Australiens vorkommt. Die Grünflügeltaube ist eine überwiegend bodenbewohnende Art. Ihre Nahrung besteht aus verschiedenen Sämereien, Beeren, kleinen Früchten und Termiten. Auf ihrer Nahrungssuche sucht sie auch menschliche Siedlungsräume sowie auch offenes Gelände auf. Grünflügeltauben leben überwiegend paarweise. Das Nest wird in Bäumen oder Sträuchern errichtet und enthält im Vergleich mit anderen Taubenvögeln relativ viel Pflanzenmaterial. Es hat im Durchschnitt einen Durchmesser von 19 Zentimetern und ist oft bis zu 30 Zentimetern hoch. Das Gelege besteht aus zwei Eiern. Die Brutdauer beträgt 14 Tage. Die Jungvögel sind nach zwölf bis dreizehn Tagen flügge.
Die Grünflügeltaube wurde bereits 1794 das erste Mal in Europa gezeigt. Die Erstzucht gelang allerdings erst 1880 in Berlin. Sie eignet sich gut für Volierenhaltung. Sie benötigt jedoch sehr viel Raum, da sie auch gerne fliegt. Sie wird heute häufig in den Tropenhallen zoologischer Gärten gezeigt, da diese ideale Haltungsvoraussetzungen für diese Art bieten.
Züchter: Theo Link

 

Lachtaube elfenbeinfarbig
Wildfänge der Nordafrikanischen Lachtaube werden nur sehr selten importiert. Die domestizierte Form der Lachtaube wird dagegen seit langer Zeit von Liebhabern gehalten und gezüchtet. Vermutet wird, dass die ersten Lachtauben in Indien gehalten wurden. Insbesondere im 19. Jahrhundert wurde sie in vielen mitteleuropäischen Haushalten gepflegt. Zauberkünstler arbeiten ebenfalls sehr gerne mit Lachtauben, da die Art sehr zahm werden kann. In der Wildtaubenhaltung werden Lachtauben häufig als Ammenvögel zur Aufzucht anderer Wildtauben verwendet. Wegen ihrer leichten Züchtbarkeit und ihrer im Verhältnis raschen Generationsfolge spielt sie auch als Versuchstier in der Forschung eine Rolle.
Bei der domestizierten Lachtaube ist die vorherrschende Gefiederfarbe ein warmes, helles Gelbbraun oder Isabellgelb. Kehle, Bauch und Unterschwanzdecken sind aufgehellt. Daneben existiert aber auch eine albinotische Form, bei der das gesamte Gefieder weiß, der Schnabel hell fleischfarben und die Iris sowie die Füße rot sind. Weitere Farbmutationen sind Schecken, rosafarbene sowie isabellfarbene Hauslachtauben mit einem weißen Nacken. In den USA sind außerdem sogenannte seidenfiedrige Lachtauben gezüchtet worden. Die Zucht solcher Mutationen ist umstritten, da diese Tauben nicht mehr flugfähig sind und das schüttere Gefieder die Tauben nicht vor tieferen Temperaturen schützt.
Züchter: Markus Munzinger

 

Lachtaube hell-wildfarbig

Züchter: Fabian Kilger (Jugend), Karl Laber

Wachteln  

Kalifornische Schopfwachtel
Die Kalifornische Schopfwachtel, der Staatsvogel Kaliforniens, ist eine Art aus der Familie der Zahnwachteln. Es werden vier Unterarten unterschieden, die anhand der Färbung der Körperoberseite differenziert werden. Sie verdanken ihren Namen der Federhaube, die bei beiden Geschlechtern vorkommt. Die Kalifornische Schopfwachtel ist wohl vielen Züchtern ein Begriff. Ihr ansprechendes Äußeres macht sie zu einem attraktiven Volierenvogel, der zudem noch leicht zu halten ist und somit auch für Anfänger geeignet ist. Sie stellen keine erhöhten Anforderungen an die Unterbringung. Die Voliere sollte dieser Arte größentmäßig angepasst sein und mindestens 5 Quadratmeter Grundfläche aufweisen. Außerdem bäumen sie auf, sodass eine Sitzstange oder Erhöhung vorhanden sein sollte. Genügend Deckung sollte vorhanden sein. Gegenüber kurzzeitiger Nässe zeigen sie sich relativ robust, was die Haltung in Freivolieren ermöglicht.
Schopfwachtel fressen überwiegend Gras- und Kräutersamen sowie in geringerem Maße Baumsamen und Früchte. Adulte Vögel fressen in geringem Maße auch kleine Arthropoden. Schopfwachteln halten sich überwiegend am Boden auf, schlafen jedoch in Bäumen. Sie sind Bodenbrüter, die ihr Nest versteckt in Bodenmulden anlegen und mit Blättern und Halmen auspolstern. Die Brutzeit ist verhältnismäßig spät und fällt in den Zeitraum Juni bis September. Es wird vermutet, dass Schopfwachteln so spät brüten, weil sich das Nahrungsangebot durch die Regenfälle im späten Sommer und frühen Herbst erhöht. Das Weibchen legt zwischen 10 und 17 Eier. Die Brutdauer beträgt 22 bis 23 Tage. Die Jungvögel wachsen sehr schnell heran und erreichen die Größe einer adulten Schopfwachtel bereits mit 77 bis 105 Lebenstagen.
Nicht empfehlenswert ist die Haltung gemeinsam mit anderen Hühnervögeln.
Züchter: Andreas Fuchs

 

Virginia Baumwachtel
Die Virginiawachtel, seltener auch Baumwachtel genannt, ist ein in Amerika heimischer Hühnervogel aus der Familie der Zahnwachteln. Sie gilt als die am weitesten verbreitete und bekannteste Vertreterin ihrer Familie und weist zahlreiche Unterarten auf. Die Virginiawachtel zählt zu den wichtigsten Federwildarten Nordamerikas. Wegen der Bedeutung der Jagd auf sie erhielt sie Im US-Bundesstaat Tennessee sogar den Titel „official game bird“ (offizielles Federwild).
Die Virginiawachtel ist ein beliebter Volierenvogel und wurde außerdem als Federwild in mehreren Weltregionen angesiedelt. Eingeführt wurde sie unter anderem im Nordwesten Nordamerikas, das nicht zu ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet gehört, auf den Bahamas, auf verschiedenen Inseln der Karibik sowie in Neuseeland. Einbürgerungsversuche gab es außerdem auf den Britischen Inseln sowie in Mittel und Südeuropa. Die Virginiawachtel kommt vom südlichen Kanada bis zum Golf von Mexico zwischen Atlantikküste und Rocky Mountains natürlich vor. Weiter westlich (in Kalifornien, Oregon und Washington) wurde sie zu Jagdzwecken ausgesetzt. Obwohl die Virginiawachteln in Teilen ihres Verbreitungsgebietes noch häufig ist, ist ihr Bestand in den Vereinigten Staaten insgesamt auffällig zurückgegangen und fehlt in Teilen ihres früheren Verbreitungsgebietes vollständig. Als Ursachen des Bestandsrückgangs gelten Habitatvernichtung und die Ausbreitung der in den USA eingeschleppten Roten Feuerameise. Die Virginiawachtel lebt in buschreichen Wiesen und lichten Wäldern. Sie brütet an Waldrändern. In landwirtschaftlich genutzten Regionen nutzt sie Hecken und Gebüsche für die Nestanlage.
Die Virginiawachtel lebt außerhalb der Brutzeit in Gruppen von 5 bis 30 Tieren. In der Nacht liegen sie kreisförmig in einer Erdmulde, mit den Köpfen nach außen, um sich gegenseitig zu wärmen und Fressfeinde aus jeder Richtung rasch zu erkennen. Bei Gefahr fliegen sie in alle Himmelsrichtungen auseinander. In sicheren Situationen bevorzugt die Wachtel allerdings einen typischen Vogelgang, der sogar in ein Rennen ausschlagen kann.
Virginiawachteln fressen Pflanzensamen und -beeren sowie kleine Wirbellose wie beispielsweise Schnecken, Grashüpfer und Kartoffelkäfer. Zur pflanzlichen Nahrung gehören Grassamen, Beeren und verschiedene landwirtschaftlich angebaute Getreidesamen. Ihre Nahrung suchen sie bevorzugt auf offenem Gelände, dass einige Stellen mit höherer Vegetation aufweist.
Die Baumwachteln lassen sich gut in Außenvolieren pflegen. Durch ihre Anpassung an das nordamerikanische Klima sind sie absolut winterhart. Die Größe der Voliere sollte für ein Paar 2-3 qm nicht unterschreiten. Außerdem muss sie trocken sein und reichlich Verstecke bieten. Auch Bereiche mit Sand nehmen die Wachteln gern zum Sandbaden an. Ein perfektes Tier für Einsteiger!

Züchter: Markus Munzinger

Sonstige

Rebhuhn

Das Rebhuhn ist eine Vogelartt aus der Ordnung der Hühnervögel. Rebhühner bewohnen Steppen- und Heidelandschaften in weiten Teilen Europas und Asiens. Sie ernähren sich überwiegend von Sämereien, Wildkräutern und Getreidekörnern. Das Rebhuhn frisst auch grüne Pflanzenteile wie Klee- und Luzerneblätter. Grasspitzen und verschiedene Knöterich- und Wegericharten. Manchmal nimmt es auch Insekten, deren Larven und anderes Kleingetier zu sich. Hin und wieder werden auch reife Früchte und verschiedene Beeren gefressen. Zur Förderung der Verdauung im Magen nimmt es kleine Quarzkörner („Magensteine“) auf.
Aus der Ferne wirken Rebhühner eintönig grau, was zu ihrer Tarnung beiträgt. Aus der Nähe ist der rötliche Kopf, der mit der grauen Färbung des Halses kontrastiert, gut erkennbar. Bei aufgerichteten Vögeln ist der dunkle hufeisenförmige Fleck auf dem vorderen Teil des Bauches gut sichtbar.
Während der weltweite Bestand von der IUCN als nicht gefährdet eingestuft wird, gilt der Bestand in Europa als gefährdet, da er zwischen 1970 und 1990 stark zurückgegangen ist. Dies wird insbesondere auf die Zerstörung intakter Lebensräume durch die Umwandlung der Agrarlandschaft in flurbereinigte und dann intensiv mit Großmaschinen bewirtschaftete Flächen zurückgeführt. Daher wurde das Rebhuhn 1991 vom NABU zum Vogel des Jahres gewählt. Das Rebhuhn ist wie alle Vertreter der Gattung von gedrungener Gestalt mit kurzen Beinen, kurzem rundem Schwanz und kurzen runden Flügeln. Kennzeichnend sind der orangebraune Kopf, der hellgraue Vorderkörper und die rotbraune Seitenbänderung. Der Schwanz ist mit Ausnahme der mittleren Steuerfedern lebhaft rostrot. An der Unterbrustmitte befindet sich ein mehr oder weniger starker, bei Weibchen manchmal fehlender und oft sehr viel kleinerer, dunkelbrauner Fleck in Form eines Hufeisens.Im Frühjahr und Sommer trägt das Rebhuhn das Prachtkleid, im Herbst und Winter das Schlichtkleid.
Das Rebhuhn bewegt sich meist schreitend vorwärts. Es kann jedoch auch sehr schnell rennen. Bei Gefahr drückt es sich flach an den Boden. Das Rebhuhn fliegt unter lautem Flügelburren auf; der Flug mit hastigen Flügelschlägen erfolgt meist niedrig über dem Boden, mit längeren dazwischengeschalteten Gleitstrecken, bei denen die Flügel stets nach unten gebogen sind.
Der Revierruf des Männchens äußert sich in einem knarrenden „kirreck“ oder „kerrrick“. Dieser von Individuum zu Individuum leicht unterschiedliche Ruf wird gelegentlich mit dem Knarren einer rostigen Türangel verglichen. Aus größerer Entfernung klingt er allerdings weicher und melodischer. Der Revierruf ist überwiegend im Spätwinter und im Frühjahr zu hören. Die Hähne rufen vor allem am Morgen und am Abend und sind auch noch nach Einbruch der Dunkelheit zu hören. Das Rebhuhn ist überwiegend in der Dämmerung und am Tage aktiv. Den größten Teil des Jahres ist es nicht territorial. Während der Brutzeit beansprucht es ein jedoch ein relativ kleines Streifareal ohne feste Grenzen, die sich ständig verschieben. Das Rebhuhn bleibt in der Regel sehr standorttreu in seinem Brutgebiet und verlässt dieses auch im Winter nicht, wenn es das Nahrungsangebot und die Deckungsmöglichkeiten zulassen. In sehr strengen Wintern kommt es zur Winterflucht über größere Strecken in südliche oder westliche Richtungen. Phasen der Aktivität und Ruhe wechseln regelmäßig miteinander ab. Die Zeit, die benötigt wird, den Kropf zu füllen oder dessen Inhalt zu verdauen, setzt diese fest. Am Tag wird der Kropf etwa zwei- bis dreimal gefüllt. Einen wichtigen Bestandteil des Komfortverhaltens stellt regelmäßiges Sand- und Staubbaden dar.
Züchter: Theo Link

 

Blauer Pfau

Der Blaue Pfau ist eine Vogelart aus der Familie der Fasanenartigen. Er gehört zur Ordnung der Hühnervögel und ist neben dem Fasan und dem Haushuhn einer der bekanntesten Vertreter dieser Vogelgruppe.
Aufgrund ihres auffälligen Aussehens gelten vor allem die Männchen als die ältesten Ziervögel der Menschen. Bereits in den Sagen der griechischen Antike wurden sie erwähnt. Als standorttreue Vögel werden die ursprünglich in Indien und Sri Lanka beheimateten Tiere heute weltweit als Haustiere gehalten.
Die Schleppe der Männchen besteht aus sehr stark verlängerten, ein bis eineinhalb Meter langen Obershwanzdeckfedern. Diese können zu einem fächerförmigen Rad aufgestellt werden. Die plastisch leuchtende Federzeichnung von großen, blau irisierenden "Augen" soll Fressfeinde abschrecken, die diese als Augen von großen Säugetieren interpretieren sollen. Wenn dies nicht genügt, um einen Angreifer in die Flucht zu schlagen, setzt der Hahn die gefächerten Schwanzfedern in eine laut rasselnde Bewegung. Der eigentliche Schwanz ist mit etwa 40 bis 45 cm viel kürzer. Er ist braun und besteht aus mehrstufig angeordneten Steuerfedern.
Das Schimmern der Federstrahlen wird durch eine feine kristallähnliche Struktur erreicht, die gitterförmig aufgebaut ist. Diese umgibt die Federenden und ist so angeordnet, dass sie Licht, ähnlich schillernder Seifenblasen oder Ölflecken auf Wasserpfützen, in unterschiedlichen Winkeln reflektieren. Die Strukturen bestehen aus Melanin und Keratin. Das prächtige Gefieder des Hahns mit den auffälligen Deckfedern wird in der Verhaltensbiologie als visuelles Ornament bezeichnet und ist quasi ein Indikator für seine genetische Fitness. Zwar ist die lange Schleppe im Allgemeinen eher hinderlich und bewirkt eine Verminderung des Flugvermögens, nach dem sogenannten Handicap-Prinzip ist aber gerade dieser Umstand für die Weibchen bei der Paarung ein Indiz für gesunden, lebensfähigen Nachwuchs.
Beide Geschlechter tragen eine kleine Federkrone auf dem Scheitel. Die Hähne sind mit Schwanzschleppe etwa zwei Meter lang und wiegen vier bis sechs Kilogramm. Die Hennen sind im Vergleich zum Hahn kleiner und wesentlich unauffälliger gezeichnet, ihre Körperlänge liegt bei nur etwa einem Meter. Sie wiegen zwischen 2,7 und 4 Kilogramm. Ihr Gefieder ist überwiegend grünlich-grau. Die Weibchen sind schleppenlos.
Der blaue Pfau hat einen stark entwickelten Geruchs- und Gehörsinn. Außerdem ist er sehr wachsam und warnt mit seinen lauten, durchdringenden Schreien auch andere Tiere frühzeitig vor Gefahren. In Indien werden die Töne mit „minh-ao“ gedeutet, was soviel heißt wie „Regen kommt!“. Und in der Tat ertönt sein charakteristischer Schrei oft vor Unwettern. Trotz ihrer Größe und des langen Schwanzes können auch männliche Pfauen fliegen, jedoch weder weit noch hoch. Bei Gefahr erheben sie sich in die Luft, flüchten ins Gebüsch oder suchen auf einem Baum Schutz. Auf Bäumen verbringen sie auch die Nacht, um vor Raubtieren geschützt zu sein.
Der Pfau als Symbol der Schönheit, Reichtum, Liebe, Leidenschaft aber auch Unsterblichkeit, Arroganz und Eitelkeit nimmt seit jeher eine besondere Stellung im Tierreich ein. Um ihn ranken sich Mythen und Legenden verschiedener Kulturen und Epochen. In Indien ist er neben seiner Stellung als heiliges Tier gleichzeitig der Nationalvogel. Die Mayuri vina ist ein nordindisches Streichinstrument mit einem Korpus in Pfauenform. Im Jesidentum, der Ursprungsreligion der Kurden, stellt das Tier den für die Jesiden heiligen „Engel Pfau“ dar, welcher Tausi Melek genannt wird und der von Gott zum obersten Engel und zum Beschützer und Verwalter der Erde ernannt wurde. In der griechischen Mythologie erschuf die Göttin Hera das „hundertäugige“ Federkleid des Pfaus aus dem vieläugigen Riesen Argos, der mit seinen Argusaugen Io bewachte und schließlich von Hermes getötet wurde.Im Islam gelten diese Tiere als äußerst sauber und rein. Der Dichter Saadi hielt im 13. Jahrhundert in seinem Werk Golestan („Rosengarten“) einzig die Pfauenfeder für würdig, als Lesezeichen im Koran zu liegen. Goethe übernahm im West-Östlichen Divan dieses Motiv und sprach der Pfauenfeder ein göttliches Wesen zu.
Züchter: Theo Link